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Energienews


22.10.2015

Energiewende erhöht Stromverbrauch

Wenn Verkehr und Heizungen immer häufiger elektrisch betrieben werden, ist mit einem deutlichen Anstieg des Stromverbrauchs in Deutschland bis 2050 zu rechnen – von derzeit 545 TWh (netto, das heißt ohne Eigenverbrauch von Kraftwerken) im Jahr auf dann möglicherweise etwa 620 TWh. Um diese Menge Strom klimafreundlich zu produzieren, wird der im Erneuerbare-Energien-Gesetz angestrebte jährliche Zubau von jeweils 2,5 GW Wind- und Solaranlagen jedoch nicht ausreichen. Zu diesem Ergebnis kommt

Die Wissenschaftler haben in der Studie gängige Szenarien zur Entwicklung des deutschen Stromverbrauchs bis 2050 untersucht. Ausgangspunkt war die Beobachtung, dass einige Gutachten von einem stark sinkenden Stromverbrauch ausgehen (bis auf 462 TWh im Jahr), andere hingegen einen stark steigenden Verbrauch annehmen (bis zu 788 TWh im Jahr).

„Wieviel Strom in einigen Jahren und Jahrzehnten verbraucht wird, ist von grundlegender Bedeutung, wenn man wissen möchte, wie viel Erneuerbare Energien man brauchen wird“, sagt Dr. Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende. „Wir wollten daher wissen, warum sich die Prognosen beinahe um den Faktor zwei voneinander unterscheiden.“

Die Antwort lautet, dass es eine Reihe von Faktoren gibt, die den Stromverbrauch trotz weiter voranschreitender Energieeffizienz im Stromsektor möglicherweise nach oben treiben werden. So mache beispielsweise die Dämmung von Gebäuden längst nicht solche Fortschritte wie in vielen Klimaschutzszenarien bislang angenommen. Da Strom aus erneuerbaren Energien jedoch auch im Wärmebereich zur Leitenergie werde, erhöhen nicht gedämmte Gebäude direkt den Gesamtstromverbrauch.

Ebenso werde die Nachfrage von Elektroautos die Stromnachfrage treiben. Dies gelte insbesondere dann, wenn importierte Biomasse als Treibstoff nicht in dem Maße zur Verfügung steht, wie bislang in vielen Szenarien angenommen wird. Als mittlere Abschätzung wird in der Studie daher ein Stromverbrauch von etwa 620 TWh im Jahr 2050 angegeben.

„Energieeffizienz im Stromsektor bleibt oberste Priorität. Der Ausbau der erneuerbaren Energien muss aber mit der wachsenden Bedeutung von Strom auch in den Bereichen Wärme und Verkehr mithalten“, sagt Graichen. „Künftige Energieszenarien und EEG-Ausbaukorridore sollten das berücksichtigen.“

Die Studie „Wie hoch ist der Stromverbrauch in der Energiewende?“ steht zum Download unter www.agora-energiewende.de




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